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Ausstellung Neue Vorbilder statt alter Vorurteile-Die vergessenen Sinti* und Roma*Sportler in der Bundesrepublik Deutschland
Vom 7. bis zum 22. Mai präsentieren wir in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hannover diese sehenswerte Ausstellung in der Volkshochschchule Hannover in der Burgstrasse 14. Wir freuen uns über regen Besuch bei der Vernissaqge am 7. Mai um 18.30 Uhr!
Der Sport bietet vielfältige Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Inklusion von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Gleichzeitig ist der Sport aber ein Bereich, in dem sich Rassismus und Antiziganismus in unterschiedlichen Dimensionen entfalten können. Sie reichen von weit verbreiteten Vorurteilen über neonazistische Hetzparolen (z.B. „Zick Zack Zigeunerpack“) bis hin zur Gewalt. Welche positiven Vorbilder gibt es im Sport und welche Funktion kann dieser für die Identitätsbildung und Selbstbehauptung von Sinti und Roma einnehmen?
Sinti- und Romasportler sind in der deutschen Sportgeschichte nicht einmal ein Nischenthema. Sowohl im Deutschen Sportmuseum in Köln wie auch in den Standardwerken zur neueren deutschen Sportgeschichte sucht der Leser vergeblich nach Namen wie Bamberger, Laubinger oder Schopper. Der einzig bekannte Name ist der von Johann Trollmann, einem Boxer, der im Nationalsozialismus als Sinto den Titel des Deutschen Meisters für einige wenige Tage erkämpft hat und später in einem KZ in Neuengamme ermordet wurde. Er ist der einzige Vertreter dieser Minderheit, der ein Platz im Museum hat, und für all die unbekannten und vergessenen Sinti- und Romasportler geehrt wird. Viele von ihnen blieben unerwähnt. Ein Grund ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung das nötige Verständnis für Sinti und Roma selbst heute nach einer 600-jährigen gemeinsamen Geschichte, fehlt. Die Klischees und Vorurteile gegenüber dieser in Europa größten Minderheit sind in der Bundesrepublik immer noch präsent. Über keine Volksgruppe weiß die Mehrheitsgesellschaft tatsächlich so wenig und glaubt gleichzeitig sie doch zu kennen.
Uns ist es außerdem gelungen, für das weitere Programm der Ausstellung am 16. Mai um 18.30 Uhr im Theodor-Lessing -Saal der VHS das großartige Dokudrama „ Gibsy – Rukeli Trollmanns Kampf ums Leben“ mit Hannes Wegner und Hannelore Elsner präsentieren zu können. Der Regisseur Eike Besuden wird an dem Abend anwesend sein und freut sich auf die Diskussion zum Film und dem Schicksal Rukeli Trollmanns. Eine gesonderte Einladung für dieses Event folgt in den nächsten Tagen!
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung sind in Vorbereitung.